Österreichischer Milizverlag

Unter dem Schutz von Rupert und Virgil Band 4, Vizedomamt Leibnitz - Mur, Save und Drau

Buch 232 Seite, DIN A5

Bernd Huber:

Unter dem Schutz von Rupert und Virgil

Die Burgen und Befestigungsanlagen im Erzstift Salzburg

Vizedomamt Leibnitz – an Mur, Save und Drau

Format A5, Salzburg 2021, 232 Seiten, broschiert, Preis € 25,-

Bernd Huber, Jahrgang 1965, studierte nach seiner Ausbildung zum Offizier (aktueller Dienstgrad Oberstleutnant) Jus in Salzburg. Seit 1992 Dienst im Magistrat Salzburg, derzeit Büroleiter des Bürgermeisters.

Der nunmehr vorliegende vierte Band der Reihe über die ehemals salzburgischen Burgen und Befestigungsanlagen widmet sich der Oststeiermark und dem Gebiet des heutigen Sloweniens. Diese Region, oftmals auch als des „Reiches Hofzaun“ bezeichnet, war in besonderer Hinsicht den dramatischen Ereignissen verschiedener Fehden, vor allem aber der Türkenkriege, bis hin zu den Kämpfen in den letzten Tagen des II. Weltkrieges ausgesetzt. In gewohnt akribischer Weise wird die Geschichte der Salzburger Besitztümer dargestellt, die in ihren Anfängen auf großzügige Königsschenkungen zurückgingen, die unmittelbar nach den Awarenkriegen Karls des Großen erfolgten und so die Christianisierung und Urbarmachung sicherstellen sollten. Nach der Zäsur der Ungarnstürme konnte das Erzstift in diesem Raum wieder Fuß fassen. Durch Schenkungen verschiedener Adeliger entstand an der Save zwischen Lichtenwald (Sevnica) und Rann (Brezice) ein großer Besitz, der als „Kronjuwel des Erzstiftes“ sogar die Chance gehabt hätte, eine eigene reichsfürstliche Stellung zu erlangen. Das falsche Taktieren des Erzstiftes, das in der Auseinandersetzung zwischen Kaiser Friedrich III. und König Matthias Corvinus auf den Corvinen setzte und die enorme wirtschaftliche Belastung der Türkenkriege, machten diese Bestrebungen zunichte. Nach dem endgültigen Verlust von Rann an der Save an Habsburg zog sich das Erzstift ab dem ausgehenden 16. Jahrhundert schrittweise von seinen großen Besitzungen im untersteirischen Raum zurück. Nur Deutschlandsberg, das unter Fürsterzbischof Paris Graf Lodron sogar wieder zurückgekauft wurde, blieb bis zum Ende des Erzstiftes in Salzburger Hand. Die detailreiche Darstellung der Geschichte der ehemaligen Salzburger Besitzungen wird ergänzt durch die Darstellung der Besitzgeschichte nach dem Ende der Salzburger Herrschaft, als vielfach bedeutende österreichische Adelsgeschlechter ihren Familiensitz auf diesen Burgen und Schlössern hatten, wie z.B. die Familien Herberstein, Stubenberg oder Attems. Alle Ausführungen sind durch einen Quellen- und Zitatnachweis belegt, so dass diese problemlos nachvollzogen werden können. Wie auch bereits bei den vorangehenden Publikationen wurden sämtliche Burgen, Schlösser und Ruinen durch den Autor besucht und wird der erhaltene Bestand bzw. die Baugeschichte beschrieben.